Gerade machen wir einen Entzug durch. Er dauert schon einige Monate. Wir mussten den Medikamenten-Cocktail verändern, den Ilja dreimal täglich zu sich nehmen muss, um seine Krampf-Anfälle im Zaum zu halten. Eines der Medikamente machte ihn extrem schläfrig, fast schon apathisch. Das musste raus. Das bedeutet nun, dass Ilja auf Entzug ist. Er schreit teilweise stunden- oder auch tagelang und ist dazwischen extrem unruhig. An die Medikamente, die ihm anfangs gegen die Entzugserscheinungen halfen, hat sich sein kleiner zerbrechlicher Körper bereits gewöhnt. Zum Glück haben wir einen Pflegedienst, der uns betreut und uns Ilja für einige Stunden abnimmt.
Aber wie ist es für ihn selbst? Wie fühlt sich ein Kleinkind, das einen Entzug durchmacht? Wenn ich mir das vorstelle, muss ich weinen. Noch bis Ende Dezember läuft die Umstellung. Ich hoffe, dass es dann besser wird und unser Junge endlich zur Ruhe kommt.
Ilja Muromez - ein Held und seine Familie 